In
100 Jahren werden Popkonzerte ohne theatralische TänzerInnen etwa so beliebt sein wie Sorbet mit Wasseraroma. HistorikerInnen werden gut beraten sein, diesen Umstand SG1 zuzuschreiben, Santigolds fantastischemTanzduo, das schon im Jahr 2007 unwiderruflich seine eigenwillige Version von klassischem Tanz in die Popmusik eingepflanzt hat.
Monica
Josette (l.) und Desiree Godsell sind SG1 2012 by Expedition
I:T:L:I:E@ realitybroker.org
Aber was genau soll denn nun klassisch sein an Roboter-Ballett, Vorschlaghammer-Schwingen und Kampfkunst-Cheerleading?
Das und viel mehr kannst du in Expedition I:T:L:I:Es Rieseninterview
mit Tänzerinnen-Schauspielerinnen-Choreographinnen Monica Josette alias
Moni-Jo und
Desiree
Godsell alias Des de la herausfinden.
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2009.
Eine schwüle Sommernacht am Zürichseebecken. Im Innenhof der
graffitiübersäten Roten Fabrik ertönt dumpfes Bassgewummer.
Menschenmassen drängen in den schon gut gefüllten Konzertsaal. Mit
einer wuchtigen Ladung Elektro-Ragga gibt Terry Lynn nonchalant den Tarif für diesen langersehnten Abend mit Pop-Aktivistin Santigold durch.
Nach Terry Lynn ist jedoch erst einmal Däumchendrehen und Fingernägelkauen angesagt.
Gerade als sich die Menge lautstark bemerkbar macht, regt sich etwas
auf der Bühne. Eine Band nimmt ihre Plätze ein. Ein schwermütiger
Bassboden wird ausgerollt, hohes Schrillen setzt ein. Das Bühnenlicht
geht an, und da steht sie: Die aufstrebende Regentin der Collage-Musik. Santigold legt sofort los. Sie trägt einen Catsuit, der an die Uniform von Raumschiffkommandantin Diana in V - die ausserirdischen Besucher kommen (1983) denken lässt. Das Publikum erlebt das Comeback von anspruchsvoller expressionistischer Popmusik.
Zu
Santigolds Linken und Rechten haben zwei regungslose, grimmig
dreinschauende Gestalten mit Sonnenbrillen Posten bezogen. Sie tragen weisse
Blusen, goldene Jacketts und weitgeschnittene schwarze Hosen. Ob das Santigolds Bodyguards sind?
Doch
dann geht ein Zucken durch die beiden Gefährtinnen, als hätte man sie
mit Strom versorgt. Sie strecken ihre Fäuste in die Luft, und plötzlich
verfallen sie in heftiges, roboterhaftes Tanzen. Mit stoischem
Gesichtsausdruck stossen sie einzelne Laute und monotone Phrasen aus.
Sie sind unheimlich und einnehmend zugleich; sie widersetzen sich jeder klassischen Definition von Backgroundsängerinnen.
Es ist eine dieser seltenen Aufführungen, bei denen du dich fragst, was in aller Welt du da gerade miterlebst. Deine Fantasie geht mit dir durch: Diese Mädels müssen in einem geheimen A.I.-Labor
zusammengesetzt worden sein. Wahrscheinlich wurden sie aus der Zukunft
zu uns geschickt, um ein Jahrzehnt im Bann von unmotiviertem Arschwackeln und
geistfreiem Baby-dies-Baby-das wegzufegen.
Und dann ist es schon
vorbei. Ein euphorisiertes Publikum verlässt den Saal. Ein Typ in
Motorradkluft will wissen, wo man Saisonkarten für Santigolds Tournee
kaufen kann. Und Santigolds mysteriöse "Roboter-Girls" sind das
unangefochtene Thema des Abends.
Drei
Jahre können eine gefühlte Ewigkeit sein. Im Mai 2012 wird die Popwelt
endlich mit Santigolds neuem Album belohnt, das den vielversprechenden TitelMaster of My Make-Believe
trägt. Eine neue Welttournee wird angekündigt. Es verbreiten sich
Gerüchte, dass die "Marionetten-Girls" wieder mit dabei sein werden.
Mittlerweile ist es zu Santigolds weltweiter Fangemeinde durchgedrungen, dass das Tanzduo einen Namen hat. Es nennt sich SG1.
Und
tatsächlich: Sie sind zurück! Noch immer mit Sonnenbrillen und
unbewegten Mienen, und dennoch kaum widerzuerkennen. Irgendwo unterwegs
müssen diese Figuren vom Leben gekostet haben. Neuerdings machen
sie Kostümwechsel auf der Bühne. Sie erscheinen mit Aktenkoffern,
Lassos und anderen Theaterrequisiten zur Arbeit.
Sie wirbeln mit Regenschirmen, trommeln einander auf dem Hinterteil
herum und führen etwas vor, das wie Sumo-Ringen aussieht. Sie stellen
Gefühle und Attitüden zur Schau - kämpfen um Aufmerksamkeit, albern
herum, scheinen sogar Frühlingsgefühle auszuleben. Und wenn die Chefin
kurz die Bühne verlässt, packen sie die Gelegenheit und machen die
Bühne zu ihrer Tollwiese.
Expedition
IsThereLifeInEurope beschloss, dass es höchste Zeit war, die
Künstlerinnen hinter diesen faszinierenden Figuren kennenzulernen. Im
August 2012 fragten die Chefforscher Ed Liftpirat und Kurt Köhler die
Tänzerinnen-Schauspielerinnen- Choreografinnen Desiree Godsell und
Monica Josette für ein Interview an. Das 10-Meter-lange Gespräch weiter
unten ist das Ergebnis davon.
2012 by Expedition I:T:L:I:E@ realitybroker.org
Gleich gibt's Keile.
2012 by Expedition I:T:L:I:E@ realitybroker.org
Das folgende Interview wurde am 27. August 2012 in einer Hotellobby in Zürich geführt und wurde durch Zusatzfragen und -antworten aus einem transatlantischen Onlinechat ergänzt, der am 4. Februar 2013 von Des
de la, Moni-Jo und Expedition I:T:L:I:E abgehalten wurde.
EXPEDITION:
Monica und Desiree, ihr seid beide in Houston, Texas aufgewachsen. Habt
ihr euch da schon gekannt? Wart ihr vor SG1 schon befreundet?
EXPEDITION: Dann könnte man also sagen, dass du Desiree entdeckt hast?
MONICA: Ja! [lacht]
EXPEDITION: Diese Schule scheint nicht eine typische amerikanische High-School zu sein.
MONICA: Nein, ganz und gar nicht!
DESIREE:
Habt ihr den FilmFame gesehen? Es ist so ähnlich, eben auch eine Arts-Magnet-High-School. Man muss vorsprechen um reinzukommen.
Da sind ungefähr 600 Jugendliche, die einen bestimmten Schwerpunkt
gewählt haben und sich etwa drei Stunden pro Tag ihrer Kunstdisziplin
widmen. Es ist eine wirklich gute Schule, sie hat viele tolle Künstlerhervorgebracht. Mit vielen von ihnen sind wir immer noch gut befreundet.
Offizielles Logo von SG1
Folge SG1 auf Twitter!
Quelle: facebook.com/SantigoldDancers
Cheerleading wird nachgeholt 2012 by Expedition I:T:L:I:E @ realitybroker.org
EXPEDITION: Gemäss der Webseite der Schule ging Beyoncé Knowles an die HSPVA.
DESIREE: Ich glaube, sie hat dort die zweite Klasse besucht.
MONICA: Sie war zwei Jahre an der Schule, denk ich.
MONICA: Es sind so viele Leute, man kann sie gar nicht alle aufzählen.
EXPEDITION: Gab es eine Footballmannschaft und ein Cheerleadingteam?
[Desiree lacht]
MONICA:
Nein! Wir haben da einen Witz in Form eines T-shirts, auf dem steht: "Unbesiegt
seit 1971"... weil es eben gar keine Mannschaft gibt!
EXPEDITION: Was waren eure Lieblingsfächer?
MONICA: Meint ihr abgesehen von den musischen Fächern? Bei mir wohl Geschichte und Naturwissenschaft.
DESIREE: Bei mir war es Geschichte – eindeutig.
EXPEDITION:
Ihr habt anschliessend an verschiedenen Universitäten Tanz studiert. Seid ihr
auch in Sachen Tanzstil getrennte Wege gegangen?
MONICA: Unseren Major-Abschluss haben wir beide inModern Dance gemacht.
DESIREE: Nach dem College haben wir dann in Projekten gearbeitet, durch die wir uns in verschiedene Richtungen weiterentwickelt haben...
EXPEDITION:Schlussendlich seid ihr aber beide Tänzerinnen für Santigold
geworden. Wie kam das zustande?
MONICA:
Ein Produzent, der mich an einem Casting für eine Off-Broadway-Show
kennengelernt hatte, kannte Santis damaligen Manager und empfahl
mich als mögliche Besetzung. Später hat mich
Santi dann gefragt, ob ich eine weitere gute Tänzerin kenne, und da habe ich Desiree vorgeschlagen.
DESIREE: Die Leute aus Houston
sind wie ein Volksstamm in New York... Und da Monica und ich schon in
der High-School zusammen getanzt haben, lag es irgendwie auf der Hand,
dass sie mich fürs Vortanzen bei Santi empfehlen würde.
Monica hat an der University of Oklahoma (OU) und Desiree an der University
of the Arts in Philadelphia (UArts) abgeschlossen 2013 by Expedition I:T:L:I:E@ realitybroker.org
Die Agatha-und-Agnes-Gold-Ära
Quelle: myspace.com/sg1s
EXPEDITION:
Wer sind Agatha und
Agnes Gold?
[Beide lachen]
MONICA: Dass ihr das überhaupt
wisst! Das waren ursprünglich die Namen unserer Figuren. Wir haben sie dann wohl aber wieder fallen gelassen...
DESIREE: Ich denke, sie sind irgendwo im Weltraum verloren gegangen. Aber SG1, dieser Name ist an uns hängengeblieben. Das ist es, was wir sind.
MONICA:
Wenn man davon spricht, dass wir sowohl Tänzerinnen als auch
Schauspielerinnen sind, dann sind unsere Herangehensweisen an unser
persönliches SG1 sowieso ziemlich unterschiedlich. Desiree etwa ist ein
bisschen verspielter. Und vor mir fürchten sich die Leute
normalerweise! [lacht]
DESIREE:
Als wir Agatha und Agnes erfunden haben, haben wir uns gesagt: Weisst du was, unsere Figuren sind wie die beiden Typen in Ein seltsames Paar.
Natürlich sind wir ein Produkt von Santis Vision und Santis Projekt; aber
das, was wir in diese Rollen einbringen, zu unseren Figuren beitragen,
das sind letztendlich auch wir selber als Menschen.
Manchmal spielt zwar auch ein rätselhaftes Moment – Wer sind wir überhaupt? –
weil unsere Figuren nicht viel Gesichtsausdruck haben. Aber wer sich auf die Performance einlässt, wird den Unterschied zwischen
uns erkennen.
EXPEDITION:
Wer von euch war Agatha und wer war Agnes?
MONICA:
Haben wir das überhaupt abgemacht? Ich glaube, ich war Agatha.
DESIREE:
Ja. Ich glaube, ich war Agnes.
EXPEDITION: Haben diese Namen eine besondere Bedeutung?
DESIREE: Agatha und Agnes sind
Namen, die nicht mehr so in Gebrauch sind. Es sind vielleicht eher
Namen für ältere Leute. Wir haben uns gesagt: Das klingt lustig für
zwei junge, ernst dreinschauende schwarze Mädels, die auf der Bühne
tanzen.
Ältere Leute: Sankt Agatha und Sankt Agnes
So damn
gold! Santi White (Mitte) alias Santigold mit Monica Josette und
Desiree
Godsell
Quelle: instagram.com/desiritadelarosa
EXPEDITION:
Wie sind die eigentümlichen SG1-Figuren entstanden? Wer hat sie sich ausgedacht?
DESIREE: Zunächst einmal: Als wir
in Santis Projekt eingestiegen sind, haben wir mit ihr geredet,
mit ihr gearbeitet und uns ihre Ideen angehört. Santi ist sehr stark an allem beteiligt, was sie in die Welt setzt. Sie kuratiert ihre Welt und ihr Umfeld. Dazu gehört auch, was sich auf
der Bühne abspielt. Sie geht wie eine Regisseurin vor.
Aber wie gesagt, wir lassen wiederum unsere eigenen Persönlichkeiten in die SG1s einfliessen. Wir haben unsere Hintergründe, unsere Tanzgeschichte und unsere Interessen in dieses Projekt eingebracht.
Dazu gehören etwa unsere musikalischen Referenzen, unsere Erfahrung mit
Gesellschaftstanz, Sachen, die wir gerne machen, oder das, was uns am
Tanzen Spass gemacht hat, als wir aufgewachsen sind. Das alles kombinieren
wir mit Santis Einflüssen. Die SG1s sind also ein Eintopf, ein Amalgam aus all diesen Sachen.
MONICA: Dazu kommt, dass Desiree und ich eine klassische Tanzausbildung haben. Wenn
man ein paar Hiphop-Tänzer nehmen würde und sie dasselbe machen liesse, würde
es anders gelesen werden, weil sie eine andere Tanzausbildung haben.
DESIREE: Ich denke, Vieles von dem,
was wir machen, hat einen konzeptuellen Charakter, weil wir beide eine
Menge Tanzunterricht und viel Tanztheorie gehabt haben. Hinter vielen
Sachen, die wir machen, steckt irgendeine Bedeutung.
MONICA: Oder wenigstens eine Absicht.
DESIREE:
Es kann sogar sein, dass es nicht einmal eine wirkliche Bedeutung hat, aber es ist doch
sehr durchdacht, und eben nicht bloss Choreografie um der Choreografie willen. Der Name SG1, wiederum, der entstand zuerst aus einer Art Wortspiel – ausgehend von den S1Ws von Public
Enemy. Sie waren ein sehr grosser Einfluss…. EXPEDITION: Die Typen mit den Sonnenbrillen...
MONICA: …die diesen Militärstil drauf hatten, genau.
2012 by Expedition I:T:L:I:E@ realitybroker.org
Beschränktes Budget, maximaler Stil:
Santis Visionen nehmen Form an
Quelle: facebook.com/SantigoldDancers
EXPEDITION:
Wenn Ihr sagt, dass beim Entwickeln der SG1s eine Menge konzeptueller
Arbeit dazugehörte, heisst das, dass es eine Art ausformuliertes Drehbuch gibt?
MONICA: Nichts
Ausformuliertes in dem Sinne. Ideen, die uns einfielen, haben wir schon
aufgeschrieben. Wie Desiree gesagt hat: Santi ist eine Kuratorin. Es
ist ihre Musik, ihre Vision, und wir helfen ihr, ihre Vision mit Hilfe des
Tanzens umzusetzen. Santi hat eine Vorstellung davon, was sie durch die
Songs zum Ausdruck bringen will, und wenn wir uns dann in einem Raum
versammeln, hören wir uns alles zusammen an und überlegen uns, worum es in diesem bestimmten Song gehen könnte, und welche Bilder uns dazu in den Sinn kommen.
DESIREE: Wir
machen uns Notizen und fragen uns: Was haben wir uns vorgestellt? Was
könnte während dem Song auf der Bühne vor sich gehen, und wie könnten
wir das im Heimwerker-Verfahren hinkriegen? Wenn wir Lady-Gaga-Budgets hätten, würden wir natürlich total verrückte, überbordende Sachen veranstalten! In der Hinsicht müssen wir ganz schön kreativ sein. Wenn dir Grenzen gesetzt sind,
musst du innerhalb dieser Grenzen arbeiten, aber auch versuchen, um die Ecke zu denken.
MONICA: Manchmal kann das
ziemlich mühselig sein. Wir haben einige der alten Songs mehrere Male
neu choreografiert. Da musst du jedes Mal in die Kiste zurückgreifen
und versuchen, dieses Ding, das du schon hundert Mal gemacht hast, neu
zu erfinden.
Interview in
Zürich
2012 by Expedition I:T:L:I:E@ realitybroker.org
EXPEDITION: Wie ihr ja auch schon gesagt habt, entpuppen sich eure SG1s als zwei ziemlich unterschiedliche Charaktere, wenn man von der Uniformierung und den synchronisierten Bewegungen absieht.
MONICA: Ich
glaube, es wäre dasselbe, wie wenn man zwei verschiedene
Schauspielerinnen bitten würde, die gleiche Rolle zu spielen. Gewisse
Schrullen und andere Sachen, durch die man sich
voneinander unterscheidet, würden bleiben, weil zwei Leute dieselbe
Sache durch unterschiedliche Brillen betrachten. Deine eigene Persona
kommt ins Spiel, das kann man gar nicht verhindern, nicht wahr? Desiree
ist eine sehr verspielte, ausgelassene und freundliche Person.
Ich bin ein bisschen zurückhaltender und privater. Das ist wohl ziemlich offensichtlich.
EXPEDITION:Also lassen eure Figuren ein Stück weit Monica und Desiree durchscheinen?
MONICA:
Nicht völlig, aber ein Stück weit schon.
Leg dich nicht mit Santigold an.
Quelle: facebook.com/SantigoldDancers
EXPEDITION:
Was denkt ihr, warum die Leute sich von den SG1s häufig eingeschüchtert fühlen? Der Fernsehmoderator Stephen Colbert hat Santi in seiner Late Night Show gefragt, ob ihr von Wölfen aufgezogen worden seid.
[Beide lachen]
DESIREE: Ich glaube, wenn
man von Leuten nicht automatisch ein Signal bekommst, dann denkt man
sich doch sofort: Was läuft da?! Und sofort fängt man an, sich im Kopf
alles mögliche auszumalen, etwa dass das gemeine Leute sind. Eigentlich sind wir aber einfach nur ausdruckslos. Wir tragen
Sonnenbrillen, wir haben nicht viel Gesichtsausdruck, und ich glaube,
das lässt die Leute dann denken: Moment mal…
MONICA: Wobei
wir in letzter Zeit begonnen haben, mehr mit Gesichtsausdrücken zu
spielen als in der Vergangenheit. Ich finde, dass SG1 ständig im Wandel
ist. Es verändert sich je nach Bedarf. Es hat ein Fundament,
das festlegt, was es ist, aber darüber hinaus ist es dehnbar,
sozusagen; so wie auch Santis Musik sich verändert und wächst.
EXPEDITION: Genau, wir haben euch nämlich diesen Sommer auf der Bühne beim Lächeln erwischt…...
[Beide lachen]
DESIREE: Wahrscheinlich haben wir schon hinter der Bühne lachen müssen. Irgendetwas ist wahrscheinlich schief gelaufen!
MONICA: Ja, wir konnten
wahrscheinlich nicht anders! Und dann passieren manchmal auch Sachen
auf der Bühne, wo wir uns zum Beispiel umdrehen und die Jungs von der
Band versuchen, uns zum Lachen zu bringen...…
Neuerdings lächeln die SG1s hin und wieder.
Quelle:
twitter.com/MonicaJosette
2013 by Expedition I:T:L:I:E@ realitybroker.org
EXPEDITION:
Ihr tragt sehr aussergewöhnliche Kostüme. Wer entwirft sie, und wer stellt sie her?
EXPEDITION:
Santi strickt und näht also sogar für euch..?
MONICA:
Nein, sie lässt die Kostüme herstellen, nachdem sie sie entworfen und die Stoffe dazu ausgesucht hat.
EXPEDITION: Habt ihr dabei ein
Mitspracherecht, oder könnte es passieren, dass ihr plötzlich
Tintenfischkostüme tragen sollt, obwohl euch das total gegen den Strich geht?
DESIREE:
[lacht] Das könnte schon passieren! Santi hat eine sehr klare
Vorstellung davon, was sie sehen und hören will. Klar, wenn uns etwas
wirklich unangenehm ist... dann müssten wir es nicht tragen. Aber Santi
ist die Regisseurin!
EXPEDITION: Falls die SG1s jemals von Santigold aus der Band geworfen werden sollten, weil sie sich auf der Bühne unanständig benehmen oder weil sie sich weigern, Santis Kreationen zu tragen, wo
würden die beiden dann zum Einsatz kommen? Wir reden jetzt natürlich
auf einer fiktiven Ebene…
MONICA:
Wir würden... ja, wo?... im Santi-Gefängnis landen..!
[Beide lachen]
DESIREE:
In der Santi-Hölle!
MONICA: ...in
einem Tourettes-Gefängnis, wo du in eine Zelle gesperrt wirst und dir
jeder immer und immer wieder die Wahrheit darüber sagt, was an dir
nicht stimmt.
DESIREE:
Ein Wahrheitsgefängnis ohne Klimaanlage!
Monica, Desiree und Santi
Quelle: myspace.com/singdanceact
Sound- und Regenschirmcheck Quelle:
twitter.com/MonicaJosette
EXPEDITION: Was für eine
grauenhafte Vorstellung! - Lasst uns jetzt mal ein bisschen über
Technik reden. Wie bringt Ihr die synchronen Bewegungen hin, ohne
einander anzuschauen? Seid ihr ständig am Zählen? Gibt es einen
Geheimcode, von dem wir nichts wissen dürfen?
DESIREE:
Nein nein, das ist alles Tanz und Choreografie. Wir wissen, dass
wir an einer bestimmten Stelle in der Musik eine bestimmte Bewegung
machen müssen. Mit ein
Grund, warum es so gut funktioniert, ist sicher auch, dass Monica und
ich uns schon so lange kennen. Wir können es irgendwie spüren... ich
weiss also ziemlich schnell, was sie im Schilde führt.
Und nicht zu vergessen, wir können natürlich seitlich rüberschielen, weil wir ja die Sonnenbrillen tragen – wenn etwas schief geht, denke ich mir: Ok, wenn sie das nicht
gemacht hat, dann mache ich das beim nächsten Mal auch nicht mehr.
Wir sind sehr gut aufeinander eingespielt. Aber wir choreografieren das
Ganze, damit wir an jeder Stelle wissen, was gerade ansteht.
2012 by Expedition I:T:L:I:E@ realitybroker.org Benutzt du Internet Explorer? Um das eingebettete Video auf dieser Seite anschauen zu können, musst du gesperrten Inhalt zulassen.
MONICA: Ab
und zu gibt es natürlich Momente, in denen wir improvisieren müssen, in
denen wir uns einer Situation anpassen müssen. Und wie Desiree gesagt
hat: Weil wir uns schon so lange kennen, ergibt es sich wie von selber. Wir
schauen einander nur an, so im Sinne von: Auf die Plätze, fertig, los!
Und das ist toll, weil wir nicht unbedingt darüber reden müssen.
EXPEDITION:
Was zeichnet eine gute Tänzerin aus?
MONICA: Im Allgemeinen?
DESIREE: Oder eine gute
Tänzerin für dieses Projekt? Wir können über die Ersatztänzerinnen reden, die wir
eingesetzt haben; nach was für Eigenschaften wir Ausschau halten, wenn wir
sie für SG1 vortanzen lassen.
EXPEDITION: Ausgezeichnet!
DESIREE:
Wir suchen jemanden, der einen bestimmten Stil schnell aufschnappen kann...
MONICA:
...Stil, und auch die Absicht dahinter...
Schichtwechsel Quelle: twitter.com/SG1dancers
DESIREE: ...und jemanden, der über ein grosses Tanzvokabular verfügt.
MONICA: Und ein bisschen eine Schauspielerin ist. Das gehört schon auch dazu, nicht wahr?
DESIREE: Kommunizieren können,
das ist auch wichtig. Wir haben schon darüber gesprochen, dass Santi
ihr Umfeld sehr stark kuratiert und uns ins Spiel bringt, damit das leichter wird für sie. Ich glaube, das gilt auch für das, was sie ausdrücken will, durch ihre Kleidung, ihre Choreografie, ihre Musik – sie wird also jemanden suchen, der ihre Message rüberbringen kann.
EXPEDITION: Können Tanz und Schauspiel überhaupt auseinander gehalten werden?
MONICA: Es ist schon sehr ähnlich. Ich unterscheide immer zwischen kommerziellem und
klassischem Tanz. Beim klassischen Tanz bist du zugleich eine
Schauspielerin. Egal, ob Ballett oder Modern Dance:
Wenn Du tanzt, erzählst du gleichzeitig eine Geschichte. Das ist beim
kommerziellen Tanz nicht unbedingt der Fall. Manchmal machst Du da
einfach Bewegungen…...
DESIREE:
…der Bewegung halber.
EXPEDITION: Sind eure Ersatztänzerinnen bei den Proben immer anwesend?
DESIREE: Nein, nicht immer. Wir ziehen sie erst bei, wenn schon choreografiert ist, kurz vor der Aufführung.
EXPEDITION: Wann kommen sie denn zum Einsatz?
MONICA: Wenn eine von uns beiden verletzt oder anderweitig verpflichtet ist.
DESIREE:
Grundsätzlich würde die Show ohne uns beide nicht funktionieren, ich
meine, ohne die SG1s. Sie sind ein wichtiger Bestandteil dieses
Projekts. EXPEDITION: Ist Tanzen ein riskanter Beruf?
MONICA: Sehr. Es beansprucht den Körper sehr, und man ist verschiedenen Gefahren ausgesetzt - rutschige Bühnenböden und so weiter.
Geschäftige Bühne in Luxemburg 2012 by Expedition I:T:L:I:E@ realitybroker.org
Monica mit einem Katzentier in
Berlin
Quelle:
twitter.com/MonicaJosette
EXPEDITION:
Santigold
lädt gerne Fans zum Tanzen auf die Bühne ein. Sie warnt die Leute aber
immer, 'ihren Ladies' nicht zu nahe zu kommen, wenn sie unversehrt
davonkommen möchten. Ist es schon vorgekommen, dass ihr jemanden aus dem Publikum
geboxt, getreten oder mit einem Pompom niedergestreckt habt?
MONICA:
Desiree macht das ständig!
DESIREE:
[lacht] Wenn sie mir im Weg sind... EXPEDITION:
Es gibt Leute, die behaupten, dass jeder von uns ein "Krafttier" hat,
das uns geistige Stärke verleiht. Haben die SG1s Krafttiere?
DESIREE: Renn wie eine Gepardin!
[Monica lacht]
EXPEDITION: Also doch nicht Wölfe?
DESIREE:
"Die mit dem Wolf tanzt"…
MONICA: Ich mag Wölfe tatsächlich. Und Katzen mag ich sehr – grosse Raubkatzen wie Löwen, Geparde, Panther, Jaguare.
DESIREE: Ich mag Wölfe auch. Ich finde, Stephen Colbert hat damit den Nagel auf den Kopf getroffen!
MONICA: Ja, das trifft es schon ziemlich gut!
SG1s und die Band Von links nach rechts: Ray Brady, Desiree Godsell, Ian Longwell,
Monica
Josette, Aku
Orraca-Teteh
Quelle: instagram.com/desiritadelarosa
EXPEDITION:
Wie bereitet Ihr Euch auf eine Aufführung vor, geistig und körperlich?
DESIREE: Geistig? Ich werde eigentlich nie nervös vor einer Show.
MONICA: Ich glaube, wir haben
die Figuren schon so verinnerlicht, dass ich gar nicht mehr gross
darüber nachdenke. Sobald wir die Sonnenbrillen aufsetzen...…
DESIREE:
...…geht es wie von alleine. Wir dehnen höchstens ein wenig, je
nachdem, wo wir gerade sind, damit der Körper aufgewärmt ist.
MONICA: Wir haben kein Ritual! [lacht]
DESIREE: Gut, wir haben schon so eine Art Bandbesammlung, die wir vor jedem Auftritt abhalten.
Desirees Fingernägel kommen auch aus Texas. Quelle: instagram.com/desiritadelarosa
EXPEDITION: Nun möchten wir ein bisschen etwas über Desiree und Monica erfahren. Was esst ihr zum Frühstück?
MONICA: Haferbrei!
DESIREE: Ich hab's nicht so mit Frühstück.
Ich weiss, ich sollte frühstücken, aber ich bin selten genug lange an
einem Ort, dass ich Zeit habe, Lebensmittel einzukaufen.
EXPEDITION: Schaut ihr fern – Filme, Sportübertragungen?
DESIREE: Naja, ich bin aus Texas. Ich mag Football.
MONICA:
Ich auch!
DESIREE:
Wir haben gerade die Serie Game
of
Thrones auf HBO zu Ende geschaut. Die ist klasse!
MONICA: Wir lieben Game of Thrones! Wir würden gerne mitspielen!
[Beide kichern]
EXPEDITION: Welche Rollen würdet ihr denn in Game of Thrones spielen wollen?
MONICA:
[lacht] Dann sind wir eben beide Khaleesi!
DESIREE: Wir haben auch Breaking
Bad geschaut. Wir beide haben aber auch ein süsses Laster... und das ist Reality-Fernsehen. Zwei unserer Favoriten sind:
Love
And
Hip Hop Atlanta...
[Monica lacht]
DESIREE: ...das ist totales Angeber-Fernsehen - grauenvoll!
MONICA:Ja, es ist ziemlich schrecklich!
DESIREE: Und dann gibt es noch: Here
Comes Honey Boo Boo. Da geht es um einen Kinderstar, der den Durchbruch bei einer Show namens
Toddlers
And Tiaras
geschafft hat, in der diese Mütter ihre sechsjährigen Mädchen für
Schönheitswettbewerbe aufbrezeln. Sie besprühen sie mit Bräunungsspray,
kleben ihnen falsche Wimpern auf...
MONICA:
...tragen Makeup auf, legen ihnen Perücken an...
DESIREE: Das Mädchen also,
das den Durchbruch geschafft hat, ist so ein richtiges Landei. Und sie
hat ihre eigene Sendung: Here Comes Honey
Boo Boo. Es ist der Wahnsinn!
EXPEDITION:Habt ihr eine Lieblings- Zeichentrickfigur?
Showdown! 2012 by Expedition I:T:L:I:E @ realitybroker.org
Kein typischer Bürojob 2012 by Expedition I:T:L:I:E @ realitybroker.org
EXPEDITION: Habt ihr einen Lieblingssong in Santigolds Set?
MONICA: I'm
a Lady, aber den führen wir selten auf.
DESIREE: Mein Lieblingssong im Set, den wir auch nicht so oft aufführen, ist So
Damn
Gold. Oder unsere Tanzzugaben. EXPEDITION: Sprecht ihr ausser Englisch noch andere Sprachen?
DESIREE: Ich wünschte, es wäre so! Darum beneide ich die
Europäer. Sie sprechen mehrere Sprachen. Bei mir ist das Englisch... und
Spanischhhh… ach!
MONICA: Bei mir auch. Wir kommen ja aus Texas, da ist Spanisch als Fremdsprache in der Schule erste Wahl.
DESIREE: Wie bei euch Französisch.
MONICA: Ich habe vom College sogar einen Minor-Abschluss
in Spanisch. Wir können also wohl beide zumindest behaupten, dass wir
uns auf Spanisch verständigen können.
EXPEDITION: Habt ihr ausser den SG1s schon andere Rollen gespielt??
DESIREE: [lacht] Ich hab manchmal das Gefühl, dass ich im richtigen Leben tagtäglich
verschiedene Rollen spiele. Ausserdem schauen Monica und ich ja diese
Realityshows, und dann imitieren wir diese Typen den ganzen Tag!
Ja, das sind eben richtige Persönlichkeiten!
[lacht]
EXPEDITION: Wen spielt ihr denn aus Here Comes Honey Boo Boo?
MONICA: Honey Boo Boo und ihre Mama! DESIREE: Die Mama gefällt mir irrsinnig gut!
MONICA: Ich habe viele Rollen in diversen Shows gespielt. Zu viele, um alle aufzuzählen, aber ich habe zum Beispiel Glinda die Gute Hexe im Zauberer von Ozund Velma
Kelly aus dem Musical Chicagogespielt.
Und daneben habe ich wohl etwa zwölf verschiedene Persönlichkeiten, ich springe also ständig von Rolle zu Rolle!
DESIREE: Was ich an Santi und der Show mag, die wir mit ihr
auf die Beine gestellt haben, ist, dass sie theatralisch ist. Im
Unterschied zur durchschnittlichen Musikdarbietung.
Santigold und SG1
Quelle: facebook.com/SG1dancers
EXPEDITION: Wäre Santi damit einverstanden, wenn sich die SG1s aufmachen würden, um ein eigenes Stück, sagen wir ein Musical mit dem Titel Houston, aufzuführen?
MONICA: Da bin ich mir nicht so sicher.
DESIREE: Ich glaube, sie fände es spannend zu sehen, was für ein Eigenleben die Sache annehmen würde.
EXPEDITION: Eine Welttournee muss ziemlich anstrengend sein. Wie erholt ihr euch zwischen den Auftritten?
DESIREE: Wir ruhen uns
aus! Jetzt waren wir zwei Wochen unterwegs. Wir fahren für zwei Tage
nach Hause, und dann geht's wieder los. Im September werden wir mehr
Zeit haben, um ein wenig auszuspannen.
Als Künstlerin kannst du nur überleben, wenn du ständig neue Gigs hast.
Also heisst es: Auf zur nächsten Tat. Bei Monica stehen Auftritte mit
ihrer anderen Band an, und ich werde in einer weiteren Sendung auftreten. Wir
versuchen immer, die Agenda so gut wie möglich zu füllen, so, dass es
gerade noch reinpasst.
DER PERFEKTE FITNESS-SONG
Moni-Jo empfiehlt: Kanye West - The
New Workout Plan
Des de la empfiehlt: Lil
Wayne - Tha Block Is
Hot
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EXPEDITION:
Unterhalten wir uns doch ein wenig darüber, was Ihr macht, wenn ihr
nicht mit Santigold auf der Bühne steht. Desiree, deine Tanzkarriere
beinhaltet auch professionelles Salsatanzen. Wir stellen uns vor, dass
es doch ein grosser Unterschied sein muss, ob man Salsa tanzt oder ein SG1 spielt…
DESIREE: Es ist ein gewaltiger Unterschied!
MONICA: Wie Tag und Nacht.
DESIREE: Die Salsawelt, und die Welt des Latin Dance ganz allgemein, ist sehr weit entfernt von dem, was ich hier mache – sowohl in der Art, wie ich tanze, als auch in der Art, wie ich mich auf Auftritte vorbereite.
Dort gibt es so Wochenenden, an denen du unterrichtest, selber lernst, Auftritte hast und Gesellschaftstanz tanzt.
MONICA: Du bist auch Produzentin...
DESIREE: Ja, zusammen mit meiner guten Freundin Cornelia McPherson produziere ich eine spartenübergreifende Tanzkonzert-Serie in Brooklyn. Sie läuft unter dem Namen The Pearl. Wir konzentrieren uns darauf, neues Publikum zu erschliessen und präsentieren dabei die verschiedensten Tanzformen. Und jede dieser Shows hat auch eine musikalische Komponente.
Desiree Godsell und Alex Morel Quelle: instagram.com/desiritadelarosa
EXPEDITION: Du bist ganz offensichtlich eine Vollzeittänzerin...
DESIREE: Es
ist einfach so, dass
Tanz letzten Endes eine der am wenigsten wertgeschätzten, schlechtbezahltesten
Kunstformen überhaupt ist. Ich sage immer: Wenn du den
Durchschnittsbürger bittest, dir fünf berühmte Tänzer zu nennen, die
nicht gleichzeitig Sänger oder Schauspieler sind, dann fallen ihm kaum Namen
ein.
Wenn du dann die fünf bestverdienenden Künstler aller Zeiten in ihrer jeweiligen Sparte... Damien
Hirst verdient Millionen von Dollars; Brad
Pitt
verdient Millionen als Schauspieler. Gemälde werden für Millionen
verkauft. In allen möglichen Kunstbereichen werden Millionen verdient.
Ausser im Tanz. Es kann also sehr hart sein. Ich schätze mal, es liegt
daran, dass man nicht wirklich etwas nach Hause nehmen kann, wenn man an
eine Tanzaufführung geht.
EXPEDITION:
Was ihr bei Santigold macht, hat sowohl mit Tanz als auch mit Schauspiel zu tun,
und eure Performance wird durchaus als eine Art Show innerhalb der Show
wahrgenommen. Findet ihr, dass ihr die Anerkennung bekommt, die ihr
verdient, wenn ihr mit Santigold auf Tournee seid?
DESIREE: Das ist ein
weiteres gutes Beispiel, wie es ganz anders läuft als in der Salsawelt. In
der Salsawelt bin ich Desiree und ich bekomme die Anerkennung ganz
direkt. In diesem Projekt hier geht das manchmal ein bisschen vergessen. Vergessen ist vielleicht zu stark ausgedrückt – alle
lieben die Show, und sie merken auch, dass wir ein wichtiger Teil der
Show sind. Aber es ist immer noch Santis Show. Wir bekommen also nicht so direkt Anerkennung, aber wir bekommen sie schon.
MONICA:
Und es nimmt zu.
DESIREE: Was wir hier machen, ist ja eine Art "Indie"-Tour. Otto Normalverbraucher
kennt Santigold nicht. Gelegentlich machen wir aber diese abgefahrenen
"Popwelt"-Sachen. Wir treten also als Vorgruppe von Rihanna auf, und dann sagen alle: "Wahnsinn, sowas macht ihr also!" Das ist schon verrückt.
DER PERFEKTE DEPRO-SONG
Monica empfiehlt:
Alles von Michael Jackson Michael
Jackson -
Man In
The Mirror Du wirst auf YouTube weitergeleitet, um dieses Video anzuschauen
Moni-Jo ist auch eine Sängerin. Quelle: iammonijo.wordpress.com
EXPEDITION: Monica, was machst du, wenn du nicht gerade mit Santigold auf Tournee bist?
MONICA: Wenn ich nicht auf
Tournee bin, arbeite ich an meinem eigenen Projekt, das ich gerade völlig
umgekrempelt habe. Es nennt sich das Lola-Projekt. Es zeigt mich als
Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin. All diese Sachen spielen also mit, wenn ich meine Welt gestalte.
Dann habe ich auch Auftritte mit einer anderen Band. Es ist eine Showband namens Jessie's
Girls. Die treten in ganz Amerika auf, und manchmal auch im Ausland.
Wir sind fünf Sängerinnen auf der Bühne. Es ist eher so ein
Teilzeit-Ding, ihr versteht schon, was ich meine. Es entspricht mir
nicht zu hundert Prozent.
Ich habe einen Agenten, ich bewerbe mich also auch für Fernsehfilme und
Werbesachen. Im Moment versuche ich aber, mich voll und ganz auf das
Lola-Projekt zu konzentrieren. Ich versuche, es an einen Punkt zu
bringen, an dem ich es der Welt zeigen kann. Ich schreibe eine One-Woman-Show, da kommt also alles, was mich ausmacht, zusammen. Darum heisst es auch Lola-Projekt, weil es nicht einfach nur Musik ist, nicht einfach eine EP, nicht einfach ein Song...
Das
Lola-Projekt wird mich als Tänzerin zeigen, die gleichzeitig eine
Sängerin ist. Vorher hatte ich das Gefühl, Musik zu machen, die zwar...
gute Musik war, aber noch nicht zeigte, wer ich kulturell und als
Tänzerin bin. Es war noch nicht alles verkörpert. Darauf möchte ich mich jetzt also konzentrieren.
Ich bin auch Lehrerin. Ich habe einen Abschluss in Pädagogik,
also unterrichte ich manchmal Tanz. Alle diese Dinge finden nun unter
dem Schirm des Lola-Projekts statt.
EXPEDITION:
Als ihr diesen Sommer mit Santigold in Berlin wart, hast du mit den Jungs von der Band einen
DAW-Kurs (Digital Audio Workstation) besucht. Hast du vor, dich
mit einem Laptop und einem Audio-Interface zu verschanzen, sobald die
Tournee vorbei ist..?
MONICA: Äh, nein, ich selber nicht, ich wollte nur mal erleben, wie das Tourneeleben der Jungs so ist.
EXPEDITION: Und du, Desiree, interessierst du dich für Homerecording?
DESIREE: Im Moment nicht! [lacht] Ich habe kürzlich mit meinem Freund eine Quilt-Werkstatt ins Leben gerufen. Sie heisst Hill&Velez. Und dann mache ich auch noch Malerei- und Collagearbeiten für eine Galerienausstellung, an der ich zusammen mit Tanwi Nandini Islam beteiligt bin. Aber die nächsten Projekte, die ich mir vornehme, sind Final Cut Pro und Photoshop.
2013 by Kurt Koehler @ realitybroker.org
DER PERFEKTE ANGER-MANAGEMENT-SONG
Des de laempfiehlt:
Ludacris
feat. Lil Flip
-
Screwed Up
Moni-Jo empfiehlt: Pistol Annies - Hell On
Heels Du wirst auf YouTube weitergeleitet, um diese Videos anzuschauen
EXPEDITION: Quilts und Collagen! - Monica, wonach sollen Leserinnen und Leser, die du jetzt mit dem Lola-Projekt neugierig gemacht hast, Ausschau halten? In welcher Form wird das Ergebnis daherkommen?
MONICA: Es sind
verschiedene Sachen denkbar. Es könnte in Form einer Kunstinstallation
sein, oder als Kollaborationen verschiedenster Art. Vielleicht auch mal
etwas mit Desiree zusammen….
DESIREE: Auf jeden Fall, Monica, das ist schon in Planung!
MONICA: Es sind also Sachen am
Anlaufen, und es ist schon bald soweit. Ich möchte nicht zu viel
verraten, weil ich möchte, dass es für sich selbst spricht.
EXPEDITION: Wir
sind sehr gespannt! Nun eine Frage, die Expedition IsThereLifeInEurope
aus naheliegenden Gründen zwingend stellen muss: Habt ihr in Europa
Spuren von Leben entdeckt?
DESIREE: Spuren von Leben in
Europa... was soll das bedeuten? Tonnenweise Spuren von
Leben hier. Natürlich ist es immer toll, wenn man ein paar Tage nach
Hause fahren
kann, während man auf Tournee ist. Aber wenn du mehrere Monate deines
Jahres in Europa verbringst, dann ist umso erfreulicher, wenn du
Augenblicke erlebst oder Orte findest, an denen du sagen kannst: Aah,
hier fühle ich mich wohl. Ein paar Höhepunkte waren zum Beispiel: Als
wir
am Montreux
Jazz Festival
waren und zu diesem Olympia-Becken fuhren, das direkt am See liegt. Am
selben Tag lud uns ein Freund in sein Haus in den Alpen ein….
MONICA: Ja, das war unheimlich schön!
DESIREE:
Wir sprangen auf einem Trampolin herum und rundherum waren
Berge, das war total verrückt! Es war so richtig schön. Auch an den
Strand zu gehen, ist immer nett. Neulich waren wir auf Ibiza. Gut, da
geht man mit gemischten Gefühlen. Aber Europa hat reizvolle Gegenden.
Ein paar weniger reizvolle auch...!
MONICA: Ich
finde, man kann überall Leben finden. Man muss nur definieren, was das
für einen bedeutet. Ich denke, man kann an jedem Augenblick etwas finden, das
einen persönlich anspricht. EXPEDITION: Könntet ihr euch vorstellen, in Europa zu leben?
DESIREE:
Darüber nachgedacht habe ich schon. Aber das Leben kommt in die Quere.
Könnten wir in Europa weiterverfolgen, was wir in unseren Karrieren
machen? Ich würde liebend gerne in den Süden Spaniens, den Süden
Frankreichs oder den Süden Italien ziehen... [beide lachen] – in den Süden, mit anderen Worten: Wo die Sonne scheint. Aber vielleicht kommen diese Gegenden nur als Feriendomizil in Frage.
Ich
habe schon mit dem Gedanken gespielt, nach Berlin zu ziehen. Es ist
wirklich billig, und eine Menge Künstler scharen sich dort. Es
scheint ein Ort zu sein, wo Leute etwas erschaffen und ausprobieren
können. Aber es ist kalt und dunkel und regnerisch; ich weiss also
nicht so recht, ob das was für mich ist. Schlussendlich kommt es nur
darauf an, was du aus einer Sache machst. Ich fühle mich an vielen
Orten wohl. So bin ich halt von meinem Wesen her. Ich kann immer Sachen
finden, die mich mit Energie, oder eben: mit Leben erfüllen.
DAS PERFEKTE SCHLAFLIED
Moni-Jo empfiehlt: Cesária
Évora - Besame
mucho
Des
de la empfiehlt: Alles von Sade Sade
- By Your Side
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Die junge Ms. Godsell
Quelle: instagram.com/desiritadelarosa
EXPEDITION: Könnt Ihr uns ein wenig über das Leben in Houston erzählen? Wie sind die Houstonier so?
DESIREE AND MONICA:Houstoner!
EXPEDITION: Wir bitten um Verzeihung...
DESIREE: Gut, Texas ist
allein schon ein ganz eigenes Ungetüm, wie eine eigene Welt. Es war
früher ein unabhängiges Land. Ich denke schon, dass Houston, weil es
im Süden liegt, einen eigenen Charme hat.
MONICA:
Es ist eine grosse internationale Hafenstadt. Viele verschiedene
Gemeinschaften leben in Houston. Und Houston ist gut versorgt
mit den schönen Künsten. Wenn Du Oper, Ballett, oder klassisches
Theater magst: In Houston bekommst du es in Hülle und Fülle.
Als wir aufgewachsen sind – ich weiss nicht, wie das Schulsystem heute aussieht – hat
man schon in der Grundschule Kunst in verschiedensten Formaten
angeboten bekommen. Viele von uns haben also Instrumente gespielt und
andere
Sachen gemacht. Für mich war Houston toll. Ich kann nicht sagen, wie es in anderen Städten ist, aber ich habe im Rahmen meiner Schulbildung viel Kunstförderung bekommen.
EXPEDITION: Spielt Ihr Musikinstrumente?
DESIREE:
Nein, ich mache es so: [klatscht]
MONICA:
Ich habe sehr lange Querflöte gespielt. Ich habe diverse Instrumente gespielt, aber wenn es ums Beherrschen ging, dann war es bei mir wohl die Querflöte. Ich habe im Musikunterricht
und auch sonst gespielt, auch in Wettkämpfen. Ich habe das Flötenspielen dann
aber an den Nagel gehängt, als ich mich in der High-School entscheiden
musste. Es war nur ein künstlerischer Schwerpunkt möglich, also habe
ich mich für Tanz statt für Musik entschieden.
EXPEDITION: Dann ist es also kaum Zufall, dass aus Houston so viele Künstler kommen…
MONICA:
Es ist bemerkenswert, dass Houston seine Künstler beim Heranwachsen unterstützt, aber wenn du kein Opernsänger, oder Balletttänzer, oder
der Typ für das eher klassische Bühnentheater bist, dann findest du
keine Arbeit, wenn du einmal aus dem Bildungskontext raus bist. Also verlassen viele von uns die Stadt. Es findet eine grosse
Abwanderung statt, nach New York und anderswohin. Houston züchtet zwar grosse Künstler heran, kann sie aber nicht ernähren.
EXPEDITION:
Das war dann ja wohl auch bei euch so, nicht wahr? Desiree, du wohnst jetzt in Brooklyn…... DESIREE: Genau.
EXPEDITION:
...und Monica, du wohnst jetzt in Atlanta.
MONICA: Jetzt in Atlanta, aber ich habe auch sechs Jahre in New York gelebt.
Die junge Ms. Josette (vorne), mit ihrer Schwester Felicia Quelle:
twitter.com/MonicaJosette
Minnie-Mäuse
Quelle:
twitter.com/MonicaJosette
EXPEDITION: Nun zu etwas ganz anderem: Was bringt euch zum Lachen?
MONICA:
Desiree!
DESIREE: Ja, Monica bringt mich zum Lachen! Ich lache über
ein wenig seltsame Sachen, oder alberne Sachen. Ich lache... eigentlich
über praktisch alles.…
MONICA:
Desiree ist ziemlich gefühlsgeladen. Sie ist sehr ausdrucksstark, wenn sie
etwas lustig findet. Manchmal legt sie sich vor Lachen auf den Boden!
DESIREE:
Ich glaube, es passiert, wenn Leute so richtig durch und durch sich selbst sind.
MONICA: Desiree lacht ständig über mich.
EXPEDITION: Machst du also viele komische Sachen, Monica?
MONICA:
Ich weiss es nicht! Offensichtlich...
DESIREE: Ich mag es, wenn Situationen ein wenig peinlich sind.Aber davon mal abgesehen: Was bringt uns sonst noch zum Lachen? Here comes Honey Boo Boo!
EXPEDITION:
Wie ist das für euch, wenn ihr euch nach einer langen gemeinsamen Tournee trennen müsst?
MONICA: Ich kann gar nicht von Desiree getrennt sein! [lacht] Sie ist meine Schwester.
EXPEDITION: Heisst das, ihr die ganze Zeit am Telefon hängt? Ihr seid ja nicht gerade Nachbarinnen...
MONICA:
[lacht] Nicht die ganze Zeit, aber oft. Wir kennen uns nun schon mehr
als zehn Jahre, da müssen wir nicht jeden Tag miteinander reden.
DESIREE: Ja, Monica ist meine Schwester. Ich werde sie nicht los, selbst wenn ich es wollte!
[lacht] ∎
Quelle:
twitter.com/MonicaJosette
DER
PERFEKTE FERNWEH-/HEIMWEH-SONG
Moni-Jo:
"Irgendwas Bluesiges aus der Heimat"
Mance Lipscomb
- Texas
Blues Du wirst auf YouTube weitergeleitet, um dieses Video anzuschauen
Des de
la: "Wenn ich irgendetwas Zydecoartiges höre, möchte ich nach Hause gehen"
Sesame
Street - It's Zydeco Du wirst auf YouTube weitergeleitet, um dieses Video anzuschauen
2012
by Expedition I:T:L:I:E@ realitybroker.org
Und dann war es schon 2013
Seit ihrer
Rückkehr in die USA im September 2012 hatten Moni-Jo und Des de la
nicht gerade viel Zeit, Reality-TV zu schauen. Hier ein paar Dinge, die bei ihnen los waren.
SG1-Tänzerinnen ohne Brillen! Veröffentlicht am 14. Januar 2013 auf Youtube: Santigold
- Girls
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Monica Josette
Monicas Lola-Projekt wurde zur Inspirationsquelle für eine brandneue Zusammenarbeit mit ihren Co-Performerinnen Africa
Miranda und Megan Tiffani. Monica hat ihre Kreativität seither ins Schreiben und Inszenieren einer Three-woman-Show gesteckt, in der Theater, Musik und Tanz zusammenkommen. Das Trio ging am 16. Januar in Atlanta als
The
Lipstick Junkies featuring Black Caviar and the Ray of Sunshine auf die Bühne,begleitet von der Good Times Brass Band.
Das Lipstick
Lounge-Kabarett widmet sich jeden Monat einem neuen Thema. Verpasse nicht die nächste Show, The Emerald Evolution, am 14.März 2013, und freu dich auf weitere Shows im Mai, Juni..!
Die Lipstick Junkies Quelle: facebook.com/SantigoldDancers
Auszüge aus der Premiere!
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Desiree machte Aufnahmen für eine Folge von MTV
MADE. Es ist bereits ihr zweiter Auftritt in der beliebten Sendung, in der sie Mädchen coacht, die Salsa tanzen lernen wollen.
Ende September 2012 veröffentlichten Lee Fields And The
Expressions das offizielle Musikvideo zum Stück Faithful
Man, in dem Desiree die Hauptrolle spielt.
Lee Fields
And The Expressions
- Faithful Man
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Wenn
Desiree nicht gerade Salsa mit ihrem Tanzpartner Alex Morel tanzt oder mit ihrem Tanzkollektiv auftritt, dann näht sie Quilts und arbeitet an ihrem Tanzkonzert für die Pearl-Serie in Brooklyn. Verpasse nicht die nächste Aufführung am 6. April 2013, und halte Ausschau nach mehr!
Die Tanzkonzert-Serie The Pearl!
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